SOS! Selbsthilfe bei … Stress
Also – ich muss wirklich sehr lange darüber nachdenken, wenn ich eine mir bekannte Person in unserer Gesellschaft benennen sollte, die berufstätig ist, bzw. eine Familie mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen managt (oder beides zusammen), und die von sich sagen würde, dass sie nicht gestresst sei.
Kein Wunder: Unser Leben ist extrem schnell getaktet, so als hätte jemand beständig seinen Finger auf dem „Fast-Forward“-Knopf, multitasking auf allen Ebenen ist gefordert, und alles muss besser, höher, schneller, weiter, effizienter, perfekter sein.
Was kann man dem entgegensetzen? — Ganz grundsätzlich ist es wichtig, sich seiner eigenen Werte bewusst zu werden und ihnen in der eigenen Lebensgestaltung Priorität einzuräumen … auch wenn diese jenseits des vom Mainstream vorgegebenen Rahmen liegen. Und sich darin üben, in jeder Hinsicht sein eigenes Tempo zu gehen. Ein Beispiel: Muss man sich wirklich schon morgens um 6.00 Uhr, noch bevor man selbst im Tag und bei sich selbst gelandet ist, mit all den Katastrophen und Aufregern in den elektronischen Medien, sozialen Netzwerken und E-Mails konfrontieren? Oder: Muss man überall dabei sein? Jeden Trend mitmachen? Muss man in jeder Hinsicht sein eigenes Wohlergehen hinten anstellen?
Über diese grundsätzlichen Fragestellungen hinaus gibt es immer wieder Tage oder Zeiten, die uns besonders belasten und mehr als das „gewohnte“ Maß fordern. Dann sind die bewährtesten Erste-Hilfe-Maßnahmen Bewegung und Entspannung, und das hat ganz handfeste Gründe: Stress geht auf der körperlichen Ebene sowohl mit Muskelanspannung bzw. -verspannung als auch mit einer flachen Atmung einher. Der Symphatikus (das „Gaspedal“ unseres autonomen Nervensystems) ist (dauer)-aktiv, und dies wiederum hat eine entsprechende Biochemie und die damit assoziierten Gefühle zur Folge.
Bewegung (am Besten im Freien – vgl. den Artikel über depressive Verstimmungen – oder Yoga) löst die muskulären Verspannungen und dabei sozusagen als Nebeneffekt den Stress. Tiefe, bewußte und gleichmäßige Atmung hat einen ähnlichen Effekt: der Körper kann nicht gleichzeitig unter Stress stehen (Symphatikus) und tief und entspannt atmen.
In welchen Momenten der Stressabbau durch Bewegung und in welchen durch Entspannung besser abgebaut werden kann, gilt es herauszufinden. Manchmal ist die Batterie jedoch so leer, dass sich die Frage gar nicht stellt. Dann ist heißes Bad in Epsom-Salz eine Möglichkeit, auf biochemische Weise zur Muskelentspannung beizutragen … und danach einfach ab ins Bett.Hausapotheke: Epsom-Salz