Yin-Yoga

© fizkes / stock.adobe.com

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Yin-Yoga hat meine volle Sympathie-Punktzahl spätestens in dem Moment erhalten, als die Yogalehrerin mit folgenden Worten die Einführung begann: „Mit Yin-Yoga werdet ihr es sicherlich nicht auf das Cover eines stylischen Yoga-Magazins schaffen – aber dafür eine tiefgreifende und erstaunliche Wirkung im Körper spüren.“

Mit beiden Teilen ihrer Aussage liegt sie absolut richtig. Yin-Yoga hat mit den üblichen, klassischen Yogaarten wie Vinyasa, Ashtanga, Hatha oder anderen nicht viel gemeinsam. Bei Yin-Yoga geht es in erster Linie um tiefe Faszienarbeit: Alle Stellungen werden zwischen 3 und 5 Minuten (!) gehalten, um durch die alleinige Einwirkung der Schwerkraft des Körpers die Faszien und Meridiane zu dehnen. Dadurch werden die darin gespeicherten Energien (und manchmal auch Emotionen) gelöst.

Bei der Ausführung der Übungen, die je nach Position und körperlicher Beschaffenheit von angenehmer Dehnung bis zu „so nicht möglich“ reichen können, wird kein Wert auf Ästhetik der Positionen gelegt. Vielmehr ist die Praktikabilität wichtig: Der Rücken darf krumm sein, und Hilfskissen können untergeschoben werden. Das sieht in der Tat nicht so aufregend und toll aus – aber die Wirkung ist sensationell.

Die sofortige Wirkung nach einer Yin-Yoga-Einheit besteht in einem fühlbaren Fluss des Chi (der Lebensenergie), einer tiefen Entspannung und einem vitalen, balancierten Gefühl im ganzen Körper. Nach relativ kurzer Zeit des Übens verbessert sich die Flexibilität des Körpers enorm (Flexibilität ist neben Ausdauer, Muskelkraft und Balance eine der wichtigsten motorischen Fähigkeiten), auch bei stark verkürzten Muskeln. Es lindert Rückenschmerzen, die häufig durch Verspannungen entstehen, und beugt ihnen nachhaltig vor.

Mein Mann ist das beste Beispiel dafür: Er ist begeisterter Golfer und hat eine – durch Muskelaufbautraining und Stress verursachte – verkürzte Muskulatur. Daher musste er in den letzten beiden Jahren schmerzbedingt immer wieder mit dem Golfspiel pausieren. Nachdem er mit Yin-Yoga begann, ist er in dieser Saison völlig schmerzfrei und sein Rücken wieder voll belastbar und hat außerdem eine bereits verloren geglaubte Flexibilität des Golfschwungs wieder erlangt. Mittlerweile beginnt er aus lauter Begeisterung jeden Tag mit Yin-Yoga.

Kein Wunder also, dass Yin-Yoga gerade voll im Trend liegt. Auch die „richtigen“ Yogis praktizieren es gerne im Wechsel mit den klassischen Yoga-Arten. Da die Ausführung der Übungen leicht verständlich ist, kann man Yin-Yoga durchaus problemlos mit entsprechenden Apps oder Videos erlernen und praktizieren. Auf Youtube gibt dazu natürlich Einiges – unser Favorit hier ist Yogamour, und auch die App-Stores halten einige Angebote bereit. Wir üben gern mit Serenity Yin Yoga: Hier gibt es als zusätzliche Auswahlmöglichkeit Übungsfolgen, die nach therapeutischen Bedürfnissen gegliedert sind (z. B. PMS, Stress, Verdauung, Jetlag, Einschlafstörungen) und (gemäß der TCM und den entsprechenden Meridianen) nach bestimmten, gewünschten emotionalen und energetischen Zuständen.

Auch wenn es dieses Leben nichts mehr wird mit der Karriere als Model im Yogamagazin ;-) – ein flexibler, gesunder und schmerzfreier Körper ist einfach unbezahlbar!

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