Was ist Gemmotherapie?
Diesem Begriff bin ich das erste Mal vor einigen Jahren während meiner Weiterbildung in der therapeutischen Frauenmassage begegnet – durch eine Kollegin, die mittlerweile als Referentin für Gemmotherapie bekannt geworden ist.
Der Begriff „gemmo“ leitet sich vom lateinischen „gemma“ ab, was Knospe oder Auge bedeutet. Zur Herstellung dieser Heilmittel werden frische Knospen (manchmal auch junge Triebe oder Wurzelspitzen) verwendet. Die Mazerate werden mit Hilfe von Glyzerin, Wasser und Alkohol hergestellt.
Die frische Knospen – das pflanzliche Embryonalgewebe – beinhalten das gesamte Potential und die lebenswichtigen Informationen der Pflanze. Die Kombination aus Phytohormonen und schützenden Proteinen aus diesem hochaktiven pflanzlichen Zellmaterial hat eine hochpotente, heilende Wirkung.
Da bei der Mazeration die Inhaltsstoffe aus den Pflanzen ohne zusätzliche Wärmezufuhr gelöst werden, bleiben diese – insbesondere die Enzyme – erhalten. Die Einnahme der Präparate erfolgt in der Regel über das Sprühen auf die Mundschleimhaut.
Diese Form der Phytotherapie, die einem inzwischen immer häufiger begegnet, wurde von dem belgischen Arzt Pol Henry in den 50er Jahren entwickelt. Der Eintrag in das Europäische Arzneibuch erfolgte erst 2011.
Ich habe vor Kurzem damit begonnen, die Gemmotherapie mit in die therapeutische Behandlung einzubeziehen – insbesondere bei Patienten mit geschwächter Grundkonstitution. Die Ergebnisse und die Verträglichkeit sprechen für sich.
Wer etwas mehr über die Gemmotherapie und ihre bisher offiziell erhältlchen, ca. 20 verschiedenen, Präparate erfahren möchte, dem sei das Büchlein Die Heilkraft der Pflanzenknospen von Cornelia Stern empfohlen.