Vom Hafer gestochen …

Foto © pholidito / stock.adobe.com

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Neulich war ich auf einem interessanten Vortag des Makrobioten Steven Acuff, ehemals Ernährungsberater an der Kasseler Habichtswald-Klinik. Sein Buch Eating the Wu Way for a Longer and Healthier Life wird zur Zeit ins Deutsche übersetzt.

Mit makrobiotischer Ernährung habe ich mich bisher noch nicht eingehend beschäftigt (zu lebendig tauchten bei dem Begriff „Makrobiotik“ in meiner Erinnerung die merkwürdigen aussehenden und riechenden Tupperdosen-Inhalte einer Mitschülerin aus dem Englisch-Leistungskurs auf) – aber irgendwann ist es ja dann mal an der Zeit, mit seinen Vorbehalten aufzuräumen …

So habe ich an diesem Abend tatsächlich einige wertvolle Anregungen mitgenommen. Eine dieser Anregungen davon hat jetzt im Herbst – wo das Verlangen nach grünen Smoothies und gepressten Säften der Lust auf Warmes und Nährendes gewichen ist – in größerem Umfang Einzug in meine Küche gehalten: der Hafer.

Ein kleiner Lobgesang auf den Hafer

  • Hafer gilt als das ernährungsphysiologisch wertvollste Getreide, was vor allem auf den hohen Eiweißgehalt von fast zwölf Prozent zurückzuführen ist.

  • Proteine im Hafer bestehen überwiegend aus essentiellen Aminosäuren, diejenigen also, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Darüber hinaus ist im Hafer kaum Gluten vorhanden.

  • Hafer ist reich an Magnesium, Kalium, Eisen, Calcium, Zink und Phospor, B-Vitaminen, Vitamin E und Ballaststoffen.

  • In der Naturheilkunde wird Hafer z. B. zur Entgiftung, bei Hautunreinheiten und rheumatischen Schmerzen eingesetzt, und zwar in vielen verschiedenen Darreichungsformen: als Tee, Badezusatz, Urtinktur und natürlich als Lebensmittel.

  • Ernährungsmedizinisch gilt Hafer als wirksames Hilfsmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen (die unverdaulichen Ballaststoffe des Hafers bilden auf der Magen- und Darmschleimhaut eine Schutzschicht),

  • er wird bei zur Regulation des Blutzuckerspiegels eingesetzt,

  • und schließlich enthält Hafer Phytoandrogene und spielt damit in eine wichtige Rolle für die hormonelle Balance. Diese dem Testosteron sehr ähnlichen pflanzlichen Wirkstoffe kommen in hoher Konzentration in Hafer vor. Testosteron bewirkt eine allgemeine Steigerung der Leistungsfähigkeit, hat einen Einfluß auf Muskel, Bindegewebe, Haare, Knochen, Blutgerinnung und ist wichtig für die Libido, unser Selbstbewusstsein und den Tatendrang. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen, der Unterschied liegt lediglich in der jeweiligen optimalen Höhe des Testosteronspiegels und die Ratio zu Estradiol und Progesteron.

Alles in allem also: Esst mehr Hafer! Und zum Einstieg werde ich hier im Blog bald ein haferiges Frühstücksrezept veröffentlichen.

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Hormone in Balance – Mein Spezial-Frühstück

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