Was sind eigentlich Marmapunkte?
© sushytska / stock.adobe.com
Das Wort márman (मर्मन्) stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „tödlicher, verletzlicher Punkt im Körper.“ Nach diesem Modell gibt es 107 besonders vitale Stellen im menschlichen Körper, deren Verletzung zum Ausfall lebenswichtiger Funktionen bzw. zum Tod führen kann. Das Wissen um diese besonderen Punkte wurde traditionell in den indischen Kampfkünsten angewandt.
Diese Vitalpunkte befinden sich an der Schnittstelle von Muskeln, Sehnen, Bändern, Knochen und Gefäßen. Sie sind besonders schmerzempfindlich und reagieren, wenn verschiedene Körperfunktionen nicht mehr im Einklang sind. Die Marmas sind ebenfalls Verbindungspunkte des Körpers mit dem Bewusstsein und haben dadurch auch eine intensive Wirkung auf unsere Gedanken und Gefühle. Das heißt, dass mit einer Stimulierung der Marmapunkte ebenso Einfluss auf Gewebe, Organe und Hormone genommen werden kann wie auch auf die Psyche.
In den Marmapunkten sammelt sich das Prana (die Lebensenergie), und sie sind miteinander durch Nadis – subtile Energieleitbahnen – verbunden. Energetische Blockaden der Marmas können sowohl Körperfunktionen als auch das emotionale Befindlichkeit stören. Die meisten Marmapunkte sind paarweise angelegt (bis auf einige in der Körpermitte gelegene Zentral-Marmas).
Man unterscheidet Marmapunkte in verschiedenen Gewebekategorien und entsprechend zugeordneten Themenbereichen:
Gelenk-Marmas – zugeordnete Thematik: Beweglichkeit
Knochen-Marmas – zugeordnete Thematik: Stabilität
Sehnen-Marmas – zugeordnete Thematik: Leistungsbereitschaft
Blutgefäß-Marmas – zugeordnete Thematik: Motivation und Emotion
Muskel-Marmas – zugeordnete Thematik: Kraft- und Zeithaushalt
In einer ayurvedischen Marmapunkt-Massage werden diese Energie-Punkte gezielt stimuliert und aktiviert, so dass das Prana wieder frei durch den Körper zirkulieren kann. Das daraus resultierende entspannte und energetisierte Wohlbefinden kann von den meisten Menschen im Anschluss deutlich wahrgenommen werden.