Wie unterscheidet sich eine Palmblatt-Lesung von einer Akasha-Chronik-Lesung?

Petra Balschuweit

Petra Balschuweit

Diese Frage taucht in nahezu jedem Akasha-Chronik-Seminar, und bis dato konnte ich sie nur nach dem Hörensagen beantworten, denn ein ehemaliger südindischer WG-Mitbewohner erzählte mir vor vielen Jahren von seinen Erfahrungen. So war ich während unseres Bali-Urlaubs völlig begeistert zu hören, dass einige Teile der indischen Palmbaltt-Bibliothek nach Bali gelangt sind, und es einen über 90-jährigen Priester gibt, der diese noch lesen kann. Damit war die Gelegenheit für eine Palmblatt-Lesung - und eine Antwort auf diese Frage – in Reichweite gerückt. Dieser Artikel gibt natürlich nur meine Erfahrung (und die der drei Frauen, die sich mit mir auf den Weg gemacht haben) wieder und will nicht ausschließen, das andere Menschen damit an anderen Orten unterschiedliche Erfahrungen gesammelt haben.

Petra Balschuweit

Petra Balschuweit

Hinter einem wahrhaft imposanten Tor am Rande eines kleinen Dorfes mitten im Dschungel, vor dem uns der Fahrer abgesetzt und der Dolmetscher (der vorab zu organisieren war) erwartet hat, verbirgt sich - ohne von außen irgendwie erkenntlich zu sein - die Palmblatt-Bibliothek Man betritt einen großen Innenhof, der wie ein wundersamer, halb überdachter fernöstlicher Markt erscheint: mit bunten Bergen von Körben mit hochaufgetürmtem Allerlei an Süßigkeiten, Blüten, Blättern, Nahrungsmitteln (wohl Geschenke oder Opfergaben), Käfige mit Singvögeln, Kampfhähnen und Fledermäusen, dazwischen Putzeimer, Besen, große Gitter, auf denen Backwaren getrocknet werden, gerahmte Bilder, Statuen und ein paar Plastikstühle, auf die wir zum Warten gebracht werden. Durch das feuchtheiße Klima hat der schwarze Stein an vielen Stellen Moos angesetzt, und ein Klangteppich an Gackern, Krähen und Zwitschern erfüllt die schwüle Luft.

In dem Gebäude und der nach innen angelegten Veranda, die den Hof umschließen, verrichten eilfertig betagte und sehr betagte Frauen ihren Tempeldienst: Flechtwerk aus Palmblättern herstellen, backen, putzen, die Ankommenden mit Tee und Gebäck bewirten … und sicherlich vieles mehr, was unseren Augen verborgen bleibt.

Petra Balschuweit

Petra Balschuweit

Der Palmblatt-Leser, der gleichzeitig der Priester ist, geht während unserer Zeit dort mehreren Aufgaben nach: in einer abgelegeneren Ecke (vor überquellenden Regalen hinter einem wuchtigen Schreibtisch) gibt er die Lesungen. Dazwischen kommen immer wieder Gruppen von festlich gekleideten Menschen mit Opfergaben, die für sogenannte Zeremonien (Segnungen und Rituale für alle Lebensbereiche und alle Vorhaben) den Priester aufsuchen. Diese finden dann in einem anderen Bereich des Hofs statt und haben auch Vorrang; der ein oder andere Ankommende will gesondert begrüßt werden, ein paar Informationen wollen mit Besuchern ausgetauscht werden, das Sortiment eines Goldhändlers inspiziert werden, und so weiter.

Man gibt seinen Geburtsnamen und das Geburtsdatum an, und durch diverse Berechnungen (offenbar mit drei verschiedenen Kalendern) wird das entsprechende Palmblatt herausgesucht. Der Priester trägt nun zunächst den Text vor und interpretiert ihn dann - unter Zuhilfenahme handgeschriebener Tabellen und Kladden - für die entsprechende Person vor ihm. Der Dolmetscher schreibt mit und übersetzt im Anschluss daran.

Während man zu einer AC-Lesung mit konkreten Fragestellungen und Anliegen kommt, mit dem Wunsch nach Transformation eines Themas, geht es hier um das Übermitteln einen klar umrissenen Inhalts. Wir haben Folgendes erfahren:

  • Geburts- und Glückstag, unsere Farbe, Zahl und Symbol

  • mit welchem Gottesaspekt (in der Tradition der hinduistischen Gottheiten) wir insbesondere in Verbindung stehen; das spiegelt sich in bestimmten Zügen der Persönlichkeit wieder, die auch beschrieben werden - und in denen ich mich sehr gut wiederfinden konnte

  • die Seelenaufgabe (yeah! - schönes Gefühl zu wissen, dass ich sie bereits in allen benannten Aspekten lebe)

  • Länder, mit denen man in einer besonderen Verbindung steht und dorthin anstehende Reisen

  • das Todesjahr sowie zu erwartende Unfälle und Krankheiten (es ist wirklich die Frage, ob man das tatsächlich wissen will …)

  • eine Art Energieprofil in 6-Jahres-Schritten (wann geht es einem besonders gut, wann ist es herausfordernd)

  • dein vergangenes/deine vergangenen Leben mit spezifischer Zeitangabe — das war für mich in meinem Verständnis verwirrend, denn laut der Lesung hatte ich nur ein Leben zuvor, und dies ist das letzte; die anderen hatten zwei bzw. drei zuvor … Die vorläufige Verständnis-Hypothese, die wir entwickelt haben, besagt, dass man wohl davon ausgeht, dass sich jeweils andere Seelenaspekte mit bestimmten „Aufgaben“ inkarnieren.

  • die Anzahl der noch zu lebenden Leben (offenbar gibt es hier Spielraum - einer Frau wurde gesagt, sie kann es in diesem Leben vollenden oder im nächsten)

Während der Lesung ist eine sehr warme und liebevolle Energie zwischen mir und dem Priester geflossen. Es ist jedoch nicht dieselbe Energie, die aus dem „Raum“ der Akasha-Chronik fließt. Es gibt keine Hinweise darauf, wie mit potentiell ungewünschten Erfahrungen (Krankheit, Unfall) umzugehen ist oder wie Ursachen, die dazu führen, transformiert werden können. In der AC gibt es keine festgeschriebene Zukunft, da wir aufgrund unseres freien Willens immer eine andere Wahl treffen können.

Ein weiterer Unterschied ist die Präzesion der Jahreszahlen und Zeitangaben (die in der AC nur überaus vage sind, da die 5. Dimension jenseits von Zeit und Raum ist). Das Auffinden des entsprechenden Palmblatts findet aber auch über numerologische und die schon erwähnten kalendarischen Berechnungen statt.

Ich hatte mir – zugegebenermaßen überaus naiv – vorgestellt, dass es für jeden Menschen bzw.. jede Seele ein Palmblatt gibt (mich zwar gewundert, wo die alle untergebracht sein sollen, und wie diese auf die verschiedenen Palmblattbibliotheken verteilt sind - aber nun ja, die Welt der Mysterien ist groß). Eine Palmblatt-Lesung kann man sich eher so vorstellen wie z. B. beim Legen von Tarotkarten, bei dem auch eine begrenzte Anzahl von Karten individuell interpretiert werden.

Es war eine schöne und spannende Erfahrung, und definitiv eine ganz andere als ein Akasha-Reading.

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