Lebensenergie und Lichtkraft durch selbstgezogene Sprossen und Mikrogrün

© Marc Belair / istockphoto.com

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Inspiriert durch eine 7-Tage-Online-Challenge mit Angelika Fürstler habe ich meine alten Sprossengläser wieder ausgegraben, die im Schrank schon etwas vor sich hingestaubt waren … und wegen der wiederentdeckten Begeisterung das Set gleich noch erweitert.

Sprossen selbst zu ziehen ist eine einfache, kostengünstige, effiziente und schmackhafte Art, sich im ganzen Jahr Lebenskraft und Lichtenergie zuzuführen. Zusätzlich bieten sie eine geballte Ladung an Enzymen, Vitaminen, Mineralstoffen, essentiellen Aminosäuren, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Spurenelementen, sekundären Pflanzenwirkstoffen, Ballaststoffen und Chlorophyll. — Sozusagen alles, was der Körper braucht, und dazu noch bioverfügbar und leicht verdaulich. So kann man seine Sprossenzucht als Apotheke der Natur bezeichnen, denn die Keimphase ist die Entwicklungsstufe einer Pflanze, in der sie über eine hohe Konzentration an Nährstoffen verfügt.

Man weiß, woher die Lebens-Mittel stammen, und dass sie frei von Pestiziden und anderen Schadstoffen sind, und es braucht noch nicht einmal einen Balkon, um sie züchten.

Wer meine Vorliebe für Nutrazeutika (pharmakologische Wirkung von Nahrungsmitteln) kennt, der wird sich nicht wundern, dass ich gleich die erst Selbstversuchsreihe im Hinblick auf die hormonelle Balance gestartet habe.

Natürlich gibt es Einiges an Know-how und das ein oder andere zu beachten, z. B. was die Hygiene anbelangt, um in den vollen Genuss seiner Sprossen zu kommen. Hierzu kann ich das Buch von Angelika Fürstler wärmstens empfehlen: Sprossen und Mikrogrün. Es ist eine schön bebilderte, umfangreiche Sammlung des ganze Know-Hows rund um die Sprossenzucht und enthält einfach verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Bezugsquellen sowie eine tolle Rezeptsammlung. Und für diejenigen, die noch mehr Inspirationen möchten, gibt es von derselben Autorin noch ein Rezeptbuch: Sprossen und Keimlinge.

Und während ich diesen Artikel schreibe, taucht vor meinem geistigen Auge eine Momentaufnahme einer Heilpraktikermesse auf, die bestimmt schon 10 Jahre zurück liegt. Ich fand mich am Stand eines französischen Ausstellers wieder, der ein riesiges Sortiment an Keimsaat und Zubehör ausgebreitet hatte. Er trug einen weißen Arztkittel mit Stethoskop um den Hals, und auf der Brusttasche des Kittels war „Dr. Sprosse“ eingestickt.

Leidenschaftlich legte er dar, wie man durch die Kommunikation mit den Sprossen während der Aufzucht, sie dazu bringen kann, genau das für an Nährstoffzusammenstellung auszubilden, was man selbst gerade braucht. Also sozusagen personalisierte Medizin. Was beim Lesen jetzt etwas merkwürdig klingen mag, erscheint mir durchaus plausibel in Anbetracht all der wissenschaftlichen Versuche, die es über Kommunikation mit Pflanzen gibt.

— Ich glaube, ich mache mich jetzt auf die Suche nach Dr. Sprosse – und bis dahin hat ja vielleicht der ein oder andere Leser Lust zu beginnen, selbst die ersten Sprossen zu ziehen.

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