Selbstliebe – was bedeutet das eigentlich?

© Alena Ozerova / stock.adobe.com

© Alena Ozerova / stock.adobe.com

Diese Frage tauchte neulich wie eine Eingebung in meinem Kopf auf, als ich wieder einmal in einer Zeitschrift etwas in der Art von „mehr Selbstliebe ist die Lösung“ las. Dieses Wort „Selbstliebe“ und „man müsse sich nur selbst mehr liebe“ ist so sehr zu einem Allgemeinplatz geworden, dass es mich selbst überrascht hat, auf Anhieb gar keine stimmige Antwort darauf zu haben.

Nun, dass es nichts damit zu tun hat, beim Anblick seines Spiegelbildes vor Verzücken dahinzuschmelzen oder sich selbst im Geiste verliebte Worte zuzuraunen – das ist offensichtlich … aber was ist denn Selbstliebe wirklich – und wie funktioniert das? Ich habe über diese Frage etwas kontempliert und sie auch in der Akasha-Chronik gestellt – und hier ist die Antwort:

Selbstliebe bedeutet zunächst einmal, all seine eigenen Emotionen, Befindlichkeiten, Gedanken, Urteile, Reaktionen, Wünsche etc. wahrzunehmen – und zwar unzensiert und ohne Selbstverurteilung. Nichts davon gleich im Keim ersticken, im vorauseilenden Gehorsam oder mit dem Etikett „unmöglich“, „bloß nicht“, „auf gar keinen Fall“ ungesehen in die hintersten Schubladen des Unterbewußtseins zu stopfen. Oder einen der sonstigen (häufig schon vollautomatisierten) Entsorgungsvorgänge für unerwünschte, inneren Regungen/ Bewegungen in Gang setzen.

Sie ist also eine Haltung im Sinne von: „Aha – wie interessant“ an den Tag zu legen. Dieses unzensierte Material unserer menschlichen Regungen und Befindlichkeiten bekommt damit zunächst einmal eine urteilsfreie Existenzberechtigung. Oder im Sinne des Zeitgeists formuliert: wir nehmen uns selbst damit bedingungslos an.

Solches „Vorgehen“ bedingt auch immer wieder Zeit und Sein mit sich alleine, um nachzuspüren, nachzudenken, zu sortieren, Klarheit zu finden. Und diese Alleine-Zeit verdient es, Priorität in der Hektik unseres Multi-Tasking-Alltags mit seinem beständigen Informations-Rauschen eingeräumt zu bekommen.

Der nächste Schritt auf dem Weg Selbstliebe besteht darin, das, was von diesem „Rohmaterial“ für uns wichtig ist, zu kommunizieren. Also zu uns selbst zu stehen und für unsere innere Wahrnehmung, Wahrheit etc. aufzustehen und einzustehen. Das bedeutet ja nicht, dass wir damit auch „objektiv gesehen“ richtig liegen, oder Andere diese Realität teilen oder bejahen müssten. Oder dass uns das zustehen würde, was und wie wir es gerne hätten - es geht darum, dass wir so für uns selbst sorgen.

Selbstliebe ist keine Emotion, sondern ein Bewußtseinszustand, der auf liebevoller Annahme fußt und in einen authentischen Ausdruck im Außen mündet.

Dieser Bewußtseinszustand ist dann auch die Grundlage für (wie im Blogbeitrag Leben lernen: Nachlese der Winter-Reise zu João de Deus in Abadiânia beschrieben) all die zu treffenden kleinen und großen Entscheidungen, die unsere Lebensgestaltung und das damit einhergehende Lebensgefühl prägen.

Also, in diesem Sinne: lieben wir uns selbst! :-)

Zurück
Zurück

Buchempfehlung: „Lass Wunder geschehen: mit der Akasha-Chronik deine ganze Kraft entfalten“ von Gabrielle Orr

Weiter
Weiter

Veranstaltungstipp: Stewart Blackburn, der „Schamane der Lebensfreude“ ist in Frankfurt am Main vom 5.-7. Mai 2017