Kapitel 5 – Natur heilt
Die Natur ist eine der größten Ressourcen der Heilung – auf so viele unterschiedliche Arten.
Zunächst einmal auf die offenkundige Art, die Sebastian Kneipp mit den Worten „gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“ beschrieben hat. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN schätzt, dass zwischen 50.000 und 70.000 Pflanzenarten für Medikamente aller Art genutzt werden. Niemand weiß genau, wie viele Heilpflanzen auf der Erde wachsen. Mehr als die Hälfte aller Wirkstoffe der modernen Medizin stammen aus Pflanzen, was dazu geführt hat, dass Pharmaunternehmen die Flora des Regenwalds (oft mit negativen Folgen) als Basis für patentierte Heilmittel nutzen. Ein Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt versucht, dem einen Riegel vorzuschieben. (Mehr dazu auch bei www.abenteuer-regenwald.de).
Eine weitere Art der Heilung durch die Natur, die aus Japan kommt, ist in den letzten Jahren auch in Deutschland sehr populär geworden: Das „Waldbaden.“ In Japan gehört shinrin yoku für viele Menschen zur Gesundheitsfürsorge, und viele Studien bestärken den Nutzen und die Wirksamkeit des ausgedehnten Aufenthalts im Wald. Auch auf Deutsch sind mittlerweile zahlreiche Bücher zum Thema erschienen.
Eine Studie von Prof. Yoshifumi Miyazaki in Zusammenarbeit mit dem Center for Environment, Health und Field Science an der Universität von Chiba zeigte, dass sich das Waldbaden positiv auf das Nerven-, Hormon- und Immunsystem auswirken kann. Neben den messbaren „hard facts“ (messbar z. B. durch die Aktivitäten von Sympathikus und Parasympathikus, Anzahl der Killerszellen, Cortisolspiegel) kann sich der Aufenthalt in der Natur auch überaus positiv auf die Psyche auswirken.
Und da sind wir nun – nach dem Ausflug in die Welt der Fakten – wieder bei unserem Roadtrip: bei der einzigartigen Erfahrung, die uns die einwöchige, ca. 100 km lange Wanderung entlang des Great Ocean Walk ermöglicht hat. Über Stunden hinweg durch die beeindruckende, kraftvolle Natur zu wandern, ohne auch einem Menschen zu begegnen, übernachten in Lodges im Busch oder in Farmhäusern und Tage ohne Internetzugang waren ein ganz außergewöhnliches Geschenk.
Wir durften eine ganz neue Art von emotionaler Ausgeglichenheit und Zufriedenheit kennenlernen und uns so gegenseitig auch noch einmal neu begegnen. Weit entfernt von den Anforderungen des Alltags, vom Multitasken und den Annehmlichkeiten des modernen, urbanen Lebens wurden auf einmal Ressourcen zugänglich, die wir zum Teil kaum (noch) erahnten. So konnte Nico, seit Jahren immer wieder geplagt durch verschiedene Arten von Rücken- und Schulterschmerzen, von Anfang an trotz Rucksack komplett schmerzfrei laufen und sich ohne Einschränkungen bewegen. Tiefer und erholsamer Schlaf wurde uns beiden jede Nacht geschenkt, ebenso wie ein gesteigertes Niveau an Energie, Lebens- und Visionskraft.
Ich kann nur jeden ermutigen, sich selbst eine mehrtägige Naturerfahrung zu schenken – und ansonsten im Alltag regelmäßig Zeit draußen und in Bewegung zu verbringen.
Und hier noch eine Meditation, die Dir helfen kann, Dich geistig mit der Welt der Pflanzen und ihrer Heilkraft zu verbinden:
Pflanzendevas – Klärung Deiner Chakren durch die Kraft der Pflanzen
Viel Freude dabei!