Kapitel 3 – Kraftvolle Entscheidungen treffen
Das ganze Leben besteht aus einer unentwegten Abfolge von Entscheidungen. Jeden Tag treffen wir bis zu 100.000 Entscheidungen, die meisten davon unbewusst: Gibt es heute zum Frühstücks-Müsli Apfel, Bananen oder beides? Das rote T-Shirt anziehen oder die blaue Bluse? Jetzt die Freundin anrufen oder später oder lieber morgen?
Von Erfolgsmenschen wie Steve Jobs oder Mark Zuckerberg wird berichtet, dass sie aus einem Grund die immer gleichen Jeans und das immer gleiche Oberteile tragen bzw. getragen haben und im Kleiderschrank mehrere Exemplare der gleichen Kleidungsstücke haben: keine Energie für die unwichtigen Entscheidungen zu verschwenden, um Kraft und Aufmerksamkeit für wichtige Entscheidungen zu haben.
Während unseres Roadtrips, jenseits der gewohnten alltäglichen Bahnen, Vorlieben und Automatismen, in dem jeder Tag als ein unbeschriebenes Blatt voller unendlicher Möglichkeiten begann, rückte das Thema „Entscheidungen“ auf eine ganz neue Art und Weise in den Fokus. Wir mussten Entscheidungen bewusst treffen; reflexhafte Gewohnheiten und die üblichen Alltags-Abläufe waren verschwunden.
Plötzlich stand die Frage im Vordergrund: „Was wollen wir denn wirklich? Heute eine weite Etappe fahren, um am nächsten Tag einen Strandtag zu genießen oder lieber noch etwas City-Sightseeing und nachmittags nur ein kurze Etappe? Wie viel Energie haben wir jetzt gerade? Was ist uns wichtiger?“
Du kannst nicht nicht entscheiden!
Eine alte, und für mich immer wieder aktuelle, Weisheit ist: Du kannst Dich nicht nicht entscheiden – denn auch das ist eine Entscheidung, die Konsequenzen mit sich bringt. Kann ich mich nicht entscheiden, wohin ich heute fahren möchte, bleibe ich an dem Ort, an dem ich bin, oder ich fahre aufs Geradewohl los und werde irgendwo landen. Stehe ich während des Walks an einem der „Decision Points,“ an denen man die nächste Etappe bestimmt: über den Strand, wenn die Tide es zulässt (anstrengender Untergrund, starker Wind und traumhafte Weite, die Möglichkeit die Füsse zwischendurch ins Wasser zu stellen) oder den Klippenpfad (viele Auf-und Abstiege aber tolle Aussicht), dann muss ich eine Wahl treffen.
Die wichtigste Lektion, die wir gelernt haben: Treffe eine Entscheidung und erfreue Dich dann an dem, was Dein Weg Dir bringt. Verschwende keinen Gedanken daran, wie es gewesen wäre, wenn Du eine andere Wahl getroffen hättest. So war bzw. ist eben Dein Weg. Du hast so entschieden, wie es Dir in diesem Moment, aufgrund Deiner Befindlichkeit, Vorlieben, Wissens, Erfahrung, Information und Intuition richtig erschien. Wenn Du auf Deinem Weg neue Erfahrungen gesammelt oder mehr Informationen bekommen hast, dann kannst Du andere Entscheidungen treffen. Es gibt immer wieder die Möglichkeit zu Kurskorrektur und/oder einen neuen Tag mit neuen Entscheidungsmöglichkeiten.
Wörter wie „hätte“ und „wäre“ sind dann müßig, ebenso wie Selbstvorwürfe. Ja, ich war es, die felsenfest überzeugt war, die richtige Route zu kennen, was uns zwei Extrastunden Gewaltmarsch im schwindenden Tageslicht gekostet hat … auf von Giftschlangen stark frequentierten Wegen. Allerdings hat dieser Tag die Einschätzung unserer körperlichen Leistungsfähigkeit massiv nach oben korrigiert, Nico hat sich zum Experten für das Kartenmaterial erklärt und dadurch neue Fertigkeiten entwickelt und wir haben uns auf verbesserte Kommunikationsformen geeinigt. Also: War diese „Fehlentscheidung“ nun gut oder schlecht?
Diese gelassenere Betrachtungsweise unserer Entscheidungen (rückwirkend und vorausschauend) nimmt etwas von der Angst vor größeren Entscheidungen.
Tipps: Entscheidungen treffen
Einige Tipps aus der Praxis möchte ich an dieser Stelle mitgeben zum Treffen von wichtigen Entscheidungen, bei denen die übliche Pro- und Contra-Liste keine weitere Hilfe bietet und sich auch kein klares Gefühl dazu einstellt:
Schlafe mindestens eine Nacht darüber und treffe Deine Entscheidung in der Abwesenheit anderer Personen in Deiner physischen Gegenwart – also in Deiner eigenen Aura/Energie.
Lege vor Dir A4-Zettel auf den Boden, beschrifte jeden mit einer der Wahlmöglichkeiten und einen mit den Worten „nichts von alledem“. Erde Dich und verbinde Dich mit der Quelle – wie das geht erkläre ich im Video Anbindung mit dem kosmischen Herzschlag. Dann frage Dich: wie ginge es mir in zwei Jahren von jetzt an, wenn ich mich für diese Möglichkeit entscheiden würde? Stelle Dich dann der Reihe nach auf jeden der Zettel, schließe die Augen und lasse es Dich spüren. Wie ist Deine Befindlichkeit, der Atem? Welche Emotionen kannst Du wahrnehmen? Körperliche Reaktionen?
Trenne Dich energetisch von der jeweiligen letzten Wahlmöglichkeit ab, bevor Du den nächsten Zettel betrittst, in dem Du die Intention setzt und Arme und Beine ausschüttelst.
Danach wirst Du ein ziemlich gutes Gespür für die beste Wahlmöglichkeit haben und so gestärkt Deine Entscheidung treffen können.